Die Arbeitsgruppe des deutschen Einzelhandels geht in die zweite Phase
Ende 2024 wurden die Arbeitspläne für die Umsetzung der Aktivitäten der Arbeitsgruppe des deutschen Einzelhandels zu existenzsichernden Löhnen im Bananensektor in Costa Rica und Kolumbien erarbeitet. Damit geht die Arbeit von ALDI Süd, ALDI Nord, Kaufland und Rewe offiziell in die zweite Runde.
Workshops mit Stakeholdern: Gemeinsam zu Living Wages
Bereits im Oktober 2024 fanden in Guápiles (Costa Rica) und in Medellín (Kolumbien) Workshops mit allen relevanten costaricanischen sowie kolumbianischen Stakeholdern des Bananensektors statt. Es war das Ziel, die Ergebnisse der ersten Projektphase vorzustellen, die seit Herbst 2023 umgesetzt wurde. In dieser ersten Phase setzte die GIZ im Auftrag der Einzelhändler und des BMZ vor allem Studien um, um einen umfassenden Branchenüberblick zu erhalten und die Situation von Arbeitenden sowie deren Vertretungen zu erhalten. Die Ergebnisse der Studien wurden in den Workshops vorgestellt und dienten als Basis für die Diskussionen zu den in der zweiten Projektphase umzusetzenden Aktivitäten.
Systemische Ansätze statt Insellösungen
Die Teilnehmenden erarbeiteten gemeinsam Aktivitäten, die für die Förderung von Decent Work und Living Wages hilfreich sind. Diese gemeinsame Arbeit förderte den Dialog zwischen den verschiedenen Stakeholdergruppen und führte zu einem vorläufigen Aktivitätenplan, auf den sich alle im Wesentlichen einigen konnten. Äußerst wichtig für den Prozess war die Teilnahme von ALDI Nord, die in den direkten Austausch mit den Teilnehmenden gingen. Als Vertreter der Arbeitsgruppe des deutschen Einzelhandels ist das Unternehmen nach Costa Rica und Kolumbien gereist, um in den direkten Dialog mit Arbeiter*innen, Arbeitnehmervertretungen, Produzent*innen, der Zivilgesellschaft und natürlich dem öffentlichen Sektor zu treten. Ganz im Sinne der ‚shared responsibilty‘ wollen die in der Arbeitsgruppe organisierten Einzelhändler gemeinsam an dem Projekt arbeiten, um es zum Erfolg zu führen.
In der zweiten Phase liegt der Fokus auf die Weiterentwicklung von nachhaltigen Einkaufspraktiken, der Stärkung von Arbeitnehmervertretungen sowie der Weiterentwicklung der Lohndatenerfassung und des Monitorings. Dabei bleibt es das übergeordnete Ziel, die Zahlung von Living Wages und die Förderung von würdevollen Arbeitsbedingungen auf Bananenplantagen voranzutreiben. „Dabei möchte die Arbeitsgruppe systemische Ansätze entwickeln und sich nicht in Insellösungen verlieren
Keine Projektfortführung in Ecuador
Im ersten Land der Projektimplementierung, Ecuador, geht das Projekt in keine zweite Phase. Weder mit den politischen Partnern noch mit dem Privatsektor in Ecuador konnte eine Einigung über die grundlegenden Aktivitäten des Projekts erzielt werden, weshalb durch die AG sowie das BMZ beschlossen wurde, die Durchführung des Projekts zu beenden.
Nicht nur die deutsche Regierung, sondern auch die deutschen Einzelhändler haben sich verpflichtet, existenzsichernde Löhne und menschenwürdige Arbeit in ihren globalen Lieferketten zu fördern. Mit der bevorstehenden Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) wird diese Verpflichtung zu einer rechtlich verbindlichen, die von allen Bananenproduzenten eingehalten werden muss. Die Vereinigungsfreiheit und die Einbeziehung aller relevanten Interessengruppen sind dabei von zentraler Bedeutung und nicht verhandelbar.