Die feministische Entwicklungspolitik des Bundesentwicklungsministeriums setzt auf gendertransformative Ansätze, um geschlechtsspezifische Machthierarchien langfristig abzubauen. Dafür reicht es nicht, an den Symptomen von Geschlechterungleichheit anzusetzen.
Gendertransformative Ansätze gehen die Ursachen von geschlechtsbezogenen Ungleichheiten an. Dazu zählen beispielsweise diskriminierende Gesetze, ungleiche soziale Normen und Praktiken, diskriminierende Einstellungen und Geschlechterrollen und -stereotype, die aus patriarchalen Machtverhältnissen hervorgehen.
Gendertransformative Vorhaben setzen sich beispielsweise kritisch mit gängigen Männlichkeitsbildern auseinander und beziehen dafür auch männliche Akteure ein. Damit grenzen sich gendertransformative Ansätze von gendersensiblen Ansätzen ab, die zwar die spezifischen Bedürfnisse der Geschlechter systematisch in Maßnahmen integrieren (beispielsweise durch die Bereitstellung von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder während Trainings), aber nicht darauf abzielen, bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheiten aktiv zu verändern.
Die Integration von gendertransformativen Ansätzen in die Planung und Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen ist zentral für die Umsetzung der feministischen Entwicklungspolitik. Auch diverse nationale, internationale oder europäische Referenzdokumente zur Gleichstellung der Geschlechter heben die Bedeutung von gendertransformativen Ansätzen für die Entwicklungszusammenarbeit hervor, beispielsweise der dritte EU-Gender-Aktionsplan (EU GAP III).