DryCard™ hilft Reisbauern und -bäuerinnen jetzt dabei, Nachernteverluste zu reduzieren
Die DryCard™ ist ein kostengünstiges Hilfsmittel, mit dem Landwirt*innen überprüfen können, ob Lebensmittel trocken genug für eine sichere Lagerung sind. Mit Unterstützung des Fonds zur Förderung von Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (i4Ag) und weiterer Partner wurde die DryCard™ nun für den Einsatz mit Reis angepasst. Dadurch können Reisbauern und -bäuerinnen Nachernteverluste reduzieren, die Lebensmittelsicherheit verbessern und ihr Einkommen sichern.
In vielen Teilen der Welt stehen Landwirt*innen und Händler*innen nach der Ernte vor einer großen Herausforderung: Sie müssen ihre Ernte vor Schimmelbefall schützen. Getreide, Bohnen, Nüsse und Trockenfrüchte mögen auf den ersten Blick trocken erscheinen, aber Restfeuchtigkeit kann ideale Bedingungen für Schimmelbildung schaffen. Dies führt nicht nur zum Verderben der Lebensmittel, sondern kann auch zur Bildung schädlicher Toxine führen, die ein ernstes Risiko für die Lebensmittelsicherheit und die Gesundheit der Konsument*innen darstellen.
Die DryCard™, eine einfache, aber wirkungsvolle Erfindung der University of California, Davis, bietet eine praktische Lösung für dieses Problem. Sie ist kostengünstig und einfach zu bedienen und ermöglicht es Landwirt*innen, Händler*innen und Verarbeiter*innen festzustellen, ob ein Nahrungsmittel wirklich sicher gelagert werden kann. Die Karte enthält einen feuchtigkeitsempfindlichen Indikatorstreifen, der je nach Feuchtigkeitsgehalt seine Farbe ändert. Wenn der Streifen rosa wird, bedeutet dies, dass das Produkt noch zu feucht ist und Schimmelgefahr besteht. Wenn er blau wird, ist das Produkt trocken genug, um sicher gelagert zu werden. Zur Verwendung der Karte legt man einfach eine Probe des Produkts zusammen mit der DryCard™ in ein verschlossenes Glas oder einen Beutel, wartet 30 bis 60 Minuten und überprüft dann das Ergebnis.
DryCard™ jetzt auch für Reis kalibriert
Bislang konnte die DryCard™ nicht zur genauen Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts von Reis verwendet werden. Mit Unterstützung des i4Ag wurde die DryCard™ nun so angepasst, dass sie zuverlässige Messwerte für Reis liefert. Dank dieser Entwicklung können Reisbauern und -bäuerinnen in Ländern wie Ghana und Kenia die Karte nun einsetzen, um genau zu bestimmen, wann ihre Ernte sicher gelagert werden kann. Um die DryCard™ für die Verwendung mit Reis zu kalibrieren und zu validieren, wurden Reisproben von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in zwei agroökologischen Zonen in der Ashanti-Region in Ghana gesammelt. Diese Proben wurden dann bis zu einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt getrocknet und anschließend zur Kalibrierung der Farbskala der Karten für Reis verwendet.
Das Projekt, das gemeinsam mit dem Unternehmen Saving Grains 301 GmbH und lokalen Ausbildungsanbietern und Forschungseinrichtungen durchgeführt wird, bietet Landwirt*innen und Zwischenhändler*innen Schulungen zu verbesserten Praktiken im Nachernte-Management an. Dazu gehört die Verwendung von hermetischen Säcken, innovative Trocknungstechnologien und die Kontrolle des Feuchtigkeitsgehalts.
Da die DryCard™ kostengünstig, wiederverwendbar und leicht verständlich ist, ist sie besonders in ländlichen Gebieten nützlich, in denen der Zugang zu teuren elektronischen Feuchtigkeitsmessgeräten begrenzt ist. Sie ermöglicht Landwirt*innen und Händler*innen, fundierte Entscheidungen über die Lagerung zu treffen, wodurch Verluste nach der Ernte reduziert und sowohl die Lebensmittelqualität als auch die Lebensgrundlagen der Landwirt*innen geschützt werden.
Nun für den Einsatz mit Reis angepasst, ist die DryCard™ startklar, um in Ghana, Kenia und auf der ganzen Welt eine bedeutende Wirkung zu erzielen. Ihre Einfachheit, Erschwinglichkeit und Wirksamkeit machen sie zu einem eindrucksvollen Beispiel dafür, wie kleine Innovationen zu erheblichen Verbesserungen der landwirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit und Ernährungssicherheit führen können.
Dieses Projekt ist Teil der Sustainable Agricultural Supply Chains Initiative (SASI). Die SASI fördert grüne, faire und inklusive Agrarlieferketten. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft setzt sie Nachhaltigkeitshemen auf die Agenda und gestaltet den politischen Diskurs. Die Initiative wird von der GIZ im Auftrag des BMZ durchgeführt.



