Unsere Historie: Von der INA zur SASI
Mitte Oktober 2024 wurde die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) zur SASI. SASI steht für Sustainable Agricultural Supply Chains Initiative und in der neuen Initiative bündeln die INA, das Globalvorhaben Globalvorhaben Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten (AgriChains) und der Fonds zur Förderung von Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (i4Ag) ihre Expertise. Gemeinsam werden wir als SASI unser Serviceangebot zu Agrarlieferketten weiter ausbauen und zu den wichtigen Querschnittsthemen wie Entwaldung, Regulierung, Geschlechtergerechtigkeit, Living Income und Digitalisierung sowie zu Rohstoffen globaler Agrarlieferketten arbeiten. AgriChains und i4Ag werden auch weiterhin unabhängig von dieser Initiative an ihren eigenen Projekten arbeiten.
Von der INA zur SASI
Die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) wurde im Herbst 2018 auf Bestreben des Bundesentwicklungsministeriums ins Leben gerufen. Das Ziel: Eine ganzheitliche Betrachtung globaler Agrarlieferketten über verschiedene Rohstoffe hinweg. Bis dato wurden viele Rohstoffe isoliert und in spezifischen Foren behandelt – obwohl sich die Probleme in vielen Agrarlieferketten ähneln. In einer umfangreichen Stakeholder-Befragung kristallisierten sich zwei zentrale Kernthemen heraus: entwaldungsfreie Lieferketten und existenzsichernde Einkommen und Löhne. Auf dieser Grundlage setze die INA sich zum Ziel, mehr Nachhaltigkeit in globalen Agrarlieferketten zu erreichen und die Lebensbedingungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu verbessern. Nun ging es – neben zahlreichen Informationsformaten – also an die Umsetzung von Pilotprojekten. In Äthiopien, Kolumbien und Westafrika starteten Projekte mit Partnern aus Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik, die nun in der SASI fortgeführt werden.

Regulierung, Digitalisierung und Gender als weitere Kernthemen
Mit der Entwicklung der INA wuchsen im Lauf der Jahre auch die thematischen Schwerpunkte. Die Themen Digitalisierung, Gender und Regulierung rückten stärker in den Fokus. So hat das Team der INA intensiv zur gesetzlichen Verankerung von Sorgfaltspflichten gearbeitet und begleitete den Weg des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ebenso wie die European Deforestation Regulation (EUDR) und die europäische Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Auch im Bereich Digitalisierung von Agrarlieferketten setzte das INA-Team mit der digitalen Open Source-Lösung INATrace wichtige Impulse. Mit Interoperabilität und der ‚Digital Integration of Agricultural Supply Chains Alliance (DIASCA)‘ wurden weitere zukunftsweisende Themen angestoßen. Bereits vor der Einführung der feministischen Entwicklungspolitik hat die INA das Thema Geschlechtergerechtigkeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gerückt und gendertransformative Ansätze in Agrarlieferketten entwickelt.
Wettbewerbe und Ausschreibungen – Innovationen in Lieferketten fördern
Um besonders erfolgversprechende Ansätze zur Erfüllung unternehmerischer Sorgfaltspflichten zu unterstützen, hat die INA verschiedene Fördermöglichkeiten in Leben gerufen. Als Wettbewerbe und Ausschreibungen wurden etwa der Due Diligence Fund sowie der Coffee Innovation Fund gestartet. Aufgrund der zunehmend engen Zusammenarbeit mit dem GIZ-Globalvorhaben ‚Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten‘ konnten weitere Wettbewerbe und Ausschreibungen realisiert werden.
#ichwillfair und Podcast – Neue Wege der Kommunikation
Mit einer großen fachlichen Expertise hat die INA seit ihrem Beginn eine wachsende Fachcommunity beraten. Um auch Verbraucherinnen und Verbraucher am Ende der Lieferkette zu erreichen, wurde die Außenkommunikation erweitert: Mit dem Podcast ‚Vom Feld ins Regal‘ und mit dem Instagramkanal #ichwillfair, mit Weihnachtskampagnen und kurzweiligen Filmen ist es gelungen, die Aufmerksamkeit auf fairen und nachhaltigen Konsum zu lenken.

Hochschulkooperation Blockseminar 2023
Lunchbreak und Hochschulkooperation – Praxisnah und zielgruppenorientiert
In der Veranstaltungsreihe „Vom Gesetzbuch in die Agrarlieferkette: Umsetzung von Sorgfaltspflichten in die Praxis“, die aufgrund des mittäglichen Formats auch als ‚INA-Lunchbreak‘ bekannt ist, vermittelte die INA einer großen Fachcommunity, dass die Umsetzung von Sorgfaltspflichten für alle machbar ist. Seit Herbst 2021 unterstützt die Reihe mit der Vorstellung von Leitfäden und Handbüchern, Best Practices und Beiträgen aus Partnerländern aktiv und praxisnah die Implementierung von Sorgfaltspflichten.
Gemeinsam mit fünf deutschen Hochschulen führte die INA das Projekt ‚Making Global Value Chains Sustainable‘ durch. In jeder Runde bietet das Projekt für ausgewählte Studierende ein Blockseminar in Bonn und eine Studienreise nach Ghana an. Ziel ist es, junge Menschen bereits während des Studiums für die faire und nachhaltige Gestaltung von globalen Lieferketten zu sensibilisieren und so eine Grundlage für ihr späteres berufliches Handeln zu legen.
Engere Zusammenarbeit und gebündelte Expertise
Nach langjähriger Zusammenarbeit mit den GIZ-Programmen ‚Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten‘ (GV AgriChains), dem Fonds zur Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft (i4Ag) und dem Projekt Sustainable Agriculture for Forest Ecosystems (SAFE) bündeln wir seit Herbst 2024 unsere gemeinsame Expertise: Im Rahmen der Sustainable Agricultural Supply Chains Initiative (SASI) werden die Projekte der INA fortgesetz und unser Kooperationsangebot im Bereich der globalen landwirtschaftlichen Lieferketten erweitert. Diese verstärkte Zusammenarbeit ermöglicht es, auf ein umfassendes Fachwissen zu verschiedenen Rohstoffen, Projekten und Unterstützungsmöglichkeiten zurückzugreifen. Dieses Know-How wird durch unser umfangreiches Netzwerk von Partnern und Partnerländern ergänzt. Ziel der SASI sind grüne, faire und inklusive globale Agrarlieferketten.