Geschlechtergerechtigkeit im FONAP Mitgliederprojekt

Das FONAP-Mitgliederprojekt fördert nachhaltigen Ölpalmenanbau mit einem Landschaftsansatz in Indonesien. Geschlechtergerechtigkeit in kleinbäuerlichen Strukturen steht dabei mit im Fokus. Dazu kooperiert das Projekt mit lokalen Akteuren in der Provinz Jambi auf Sumatra. 
 
Im Rahmen der Projektaktivitäten wurden drei Frauengruppen gefördert, eigenständig Baumschulen zu gründen und zu betreuen. Die angezogenen Setzlinge für Bäume und Sträucher mit wirtschaftlicher Nutzung (z.B. Durian, Kaffee, Lichtnussbaum) werden an umliegende Kooperativen der sozialen Forstwirtschaft und RSPO-zertifizierte Erzeugergemeinschaften mit Auftrag zur Rehabilitierung von Naturraum verkauft. Soziale Forstwirtschaft ist eine Form der Waldbewirtschaftung zum Nutzen der lokalen Bevölkerung und fördert die Regenerierung degradierten Waldes. Eine gemeinsame Vereinbarung (Memorandum of Understanding) garantiert den Frauengruppen den Absatz ihrer Setzlinge. Darüber hinaus werden in den Baumschulen u. a. Baumarten gezogen, die an den Uferzonen der lokalen Fließgewässer gepflanzt werden können. Die Bepflanzung verhindert Erosion, hilft den Flussuferschutz zu verbessern und generiert Einkommensmöglichkeiten für die Frauengruppen. Trotz ihrer Beteiligung an Agrarlieferketten verdienen Frauen häufig wenig. Der Projektansatz unterstützt eine geschlechtsspezifische Nischenproduktion wie die Baumschulen und fördert die finanzielle Inklusion der Frauengruppen.

Projektkoordination gemeinsam mit Frauen und Männern in der Dorfgemeinschaft

Zusätzlich werden die Frauengruppen für Gemüseanbau zur Selbstversorgung beraten, um günstige Produktionsbedingungen zu ermöglichen und eine Verbesserung der Nährstoffversorgung anzuregen. Die Koordination des Projektes findet mit den Dorfgemeinschaften vor Ort statt, sodass alle, auch die Männer, beteiligt und die Prozesse gemeinsam gestaltet werden können. Als Begleitmaßnahme werden Themen auf Gemeinschaftsebene diskutiert, die sonst häufig nur Frauen betreffen, wie beispielsweise Kinderbetreuung. Die Förderung von geschlechtergerechter Teilhabe bei Trainings kann zu verbesserter Produktion und Qualität beitragen.
 

Was wurde bisher erreicht?

Die erste Phase des FONAP Mitgliederprojekts trug zur Unterstützung der Frauengruppe KP3 mit insgesamt 70 Mitgliedern und ihrem Management von Baumschulen bei. Insgesamt wurden ca. 8.000 Setzlinge auspflanzungsreif herangezogen. Die Frauen von KP3 konnten diese an RSPO-zertifizierte kleinbäuerliche Organisationen verkaufen, die die Wiederaufforstung von Palmöllandschaften unterstützt. Außerdem verkauften die Frauen weitere 1.000 Kaffee- und 700 Lichtnussbaum-Setzlinge an Gruppen der sozialen Forstwirtschaft. Mit diesen Setzlingen soll ein Beitrag zur Wiederherstellung von 17 Hektar Waldfläche geleistet werden, in dem ausdrücklich eine definierte wirtschaftliche Nutzung mit möglich sein wird.  

Wie geht es weiter? 

In der zweiten Phase des Projektes werden die Frauengruppen bei der weiteren Professionalisierung unterstützt und ihr Zugang zu neuen Absatzmärkten erschlossen. Konkret bedeutet das die Ausweitung der angezogenen Sorten und die Gründung einer registrierten Kooperative, in denen Frauen als gewählte Vertreterinnen Führungsrollen einnehmen. Der Zugang zu Ressourcen und Märkten sowie die Übernahme von Führungsrollen in Produzent*innen-Organisationen erlaubt es Menschen unabhängig vom Geschlecht von Vorteilen zu profitieren. 
 
Mehr Informationen zum FONAP Mitgliederprojekt finden sich hier.