Soja
Über 80% der weltweiten Sojaproduktion von 366 Millionen Tonnen (2020/21) wird in den USA, Brasilien und Argentinien erzeugt. In der EU werden 2020/21 nur 2,8 Millionen Tonnen Soja (Sojabohnen, Sojaschrot und Sojabohnenöl) erzeugt, während knapp 32 Millionen Tonnen importiert werden. Als Hülsenfrucht eignen sich Sojabohnen aufgrund ihrer Fähigkeit, Stickstoff zu binden und damit den Bedarf an mineralischem Stickstoffdünger zu reduzieren, gut für den Anbau in einer Fruchtfolge mit anderen Kulturen.
Dennoch erfolgt der kommerzielle Anbau hauptsächlich in großflächigen Monokulturen mit entsprechendem Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden. Die Verwendung von gentechnisch verändertem Saatgut zur Maximierung der Erträge ist ebenfalls eine gängige Praxis im weltweiten Sojaanbau.
Vor allem in Lateinamerika werden die tropischen Regen- und Trockenwälder des Cerrado und Gran Chaco gerodet, um neue Anbauflächen zu gewinnen. Dies führt häufig zur Verdrängung der traditionellen Landnutzerinnen und Landnutzer. Allein von 1990 bis 2008 trug der Sojaanbau zur Abholzung von 13 Millionen Hektar bei. Soja war im Zeitraum 2005-2017 für fast ein Drittel der importierten Entwaldung in der EU verantwortlich. In den wichtigsten Erzeugerländern werden Sojabohnen in großflächigen Monokulturen angebaut, wobei in erheblichem Umfang Herbizide, Pestizide und Mineraldünger eingesetzt werden. Der Grund für den Produktionsanstieg ist unter anderem der mit steigendem Wohlstand zunehmende Fleischkonsum, denn das proteinreiche Sojamehl wird hauptsächlich als Futter für Hühner, Schweine und Rinder verwendet. In Form von Tofu, Sojamilch oder Sojasauce verbrauchen wir Menschen nur etwa 6 Prozent der Sojabohnen weltweit.