Stronger Together: Aus der Selbstverplichtung wird gemeinsames Handeln in Honduras und Peru
Peru und Honduras sind wichtige Kaffeeexportländer für den deutschen Einzelhandelsmarkt und wurden als Ausgangspunkt für ein Pilotprojekt der EH-AG zu existenzsichernden Einkommen ausgewählt.
Die EH-AG hat ein gemeinsames Projekt zu existenzsichernden Einkommen gestartet, um die Lebensgrundlagen von kleinbäuerlichen Kaffeeproduzent:innen in Honduras und Peru zu stärken. Verena Aichele, CSR-Managerin bei dm-drogerie markt, erklärt, dass Peru und Honduras als Ausgangspunkte für dieses Pilotprojekt gewählt wurden, weil beide Länder zentrale Kaffeeexporteure für den deutschen Einzelhandelsmarkt sind: „Deutschland ist der größte Importeur von Rohkaffee in Europa, und Honduras und Peru spielen eine Schlüsselrolle im Spezialitätensegment. Es ist daher wichtig, stabile und nachhaltige Beziehungen zu Produzent:innen in beiden Ländern sicherzustellen.“
Die starken Handelsbeziehungen und die bedeutenden Mengen machen die beiden Länder zu hochrelevanten Partnern für die Einzelhändler, die sich für die Förderung existenzsichernder Einkommen einsetzen. „Für deutsche Einzelhändler sind Honduras und Peru strategische Märkte innerhalb des Kaffeesektors. Beide liefern hochwertigen, rückverfolgbaren Kaffee, von denen ein Großteil durch Standards wie Fairtrade und Bio zertifiziert ist und damit der steigenden Nachfrage von Verbraucher:innen nach nachhaltigen und verantwortungsvoll beschafften Produkten entspricht“, so Verena Aichele.
Sowohl Honduras als auch Peru zeichnen sich durch eine vielfältige Kaffeeproduktion aus. Diese Vielfalt an Produktionssystemen – von kleinen Subsistenzbetrieben bis hin zu professionalisierten Kooperativen – bietet wertvolle Einblicke für eine breitere Strategie. Maßgeschneiderte Ansätze, einschließlich verbessertem Zugang zu Krediten, technischer Unterstützung und stärkeren Allianzen mit Institutionen wie dem honduranischen Kaffeeinstitut (IHCAFE) oder dem Nationalen Kaffeeverband Perus (JNC), sind entscheidend, um den unterschiedlichen Bedürfnissen dieser Gruppen gerecht zu werden. So adressiert die Arbeitsgruppe nicht nur drängende Herausforderungen in wichtigen Lieferketten, sondern legt zugleich den Grundstein dafür, Lösungen künftig auch auf andere Ursprungsländer auszuweiten.
Zusammenarbeit als Schlüssel zu existenzsichernden Einkommen
„Das Engagement der Akteure wurde erreicht, weil alle anerkennen, dass die Verbesserung der Einkommen der Produzent:innen ein wesentlicher Faktor für die Nachhaltigkeit der gesamten Lieferkette ist. Im Sektor ist allen bewusst, dass kein Akteur dieses Ziel allein erreichen kann“, sagt Alina Tremmel, Beraterin für Menschenrechte bei Lidl International. „Deshalb fördern wir Räume für eine enge Abstimmung, ermöglichen den allgemeinen Dialog und den Austausch über konkrete Aktivitäten, mit dem Ziel, durch Synergien die Ergebnisse zu verstärken.“
Das Projekt der EH-AG unterstreicht die Notwendigkeit gemeinsamer Verantwortung über Einzelhändler, Produzent:innen, Regierungen und die Zivilgesellschaft hinweg. Durch die Verbindung von verantwortungsvollen Einkaufpraktiken, resilienten Produktionssystemen und sektorweiter Zusammenarbeit möchte das Projekt zu einem gerechteren und nachhaltigeren Kaffeesektor beitragen – einem Sektor, in dem kleinbäuerliche Familien in Honduras und Peru ein würdiges Einkommen sichern können und die Zukunft des nachhaltigen Kaffeeanbaus gewährleistet ist.
