Sichere Lebensmittel, weniger Verluste: Innovativer Biomasse-Trockner in Kenia
Kenianische Landwirt*innen kämpfen gegen gefährliche Aflatoxin-Kontaminationen ihrer Ernte. Ein neuer Biomasse-Trockner, der im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft mit Saving Grains 301 GmbH als Teil des Fonds zur Förderung von Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (i4Ag) eingeführt wurde, bietet eine sichere und effiziente Möglichkeit, Getreide und andere Feldfrüchte zu trocknen und so Verluste nach der Ernte zu verhindern. Diese Innovation, die derzeit getestet wird und für die nun vor Ort Trocknungsdienstleistungen angeboten werden, kann die Lebensmittelsicherheit deutlich verbessern und die Einkommen der Landwirt*innen steigern.
Aflatoxin ist ein giftiges und krebserregendes Gift, das von bestimmten Pilzen produziert wird, die auf Lebensmitteln wie Mais und anderen Getreidesorten wie Sorghum und Reis, Sojabohnen, Erdnüssen und vielen anderen wachsen können. Wenn geerntete Lebensmittel unsachgemäß gelagert werden, kann sich Aflatoxin bilden, die Lebensmittel verderben und ihren Verzehr gefährlich machen. Diese Nachernteverluste sind in vielen Ländern weltweit ein großes Problem. Eine wichtige Maßnahme zur Verhinderung dieses Verlusts ist es, sicherzustellen, dass die Lebensmittel vor der Lagerung ordnungsgemäß getrocknet werden.
Um die Landwirtinnen und Landwirte in Kenia dabei zu unterstützen, wurde im Rahmen des Projekts „Verringerung von Nachernteverlusten und Nutzung von Agrarreststoffen“ ein innovativer Biomasse-Trockner installiert und getestet. Der Trockner wurde nun im Rahmen einer Veranstaltung mit allen beteiligten Partnern offiziell vorgestellt.


Mit der aus dem mit Biomasse betriebenen Ofen erzeugten Wärme und einem elektrischen Ventilator trocknet der Trockner die Ernte effizient und gleichmäßig. Dafür wird die heiße Luft in eine Kammer unterhalb des Trocknungsbetts geblasen, auf dem sich das Produkt befindet. Es können alle Arten von Getreide, aber auch andere Kulturen wie Hülsenfrüchte, Chilischoten, Kaffee usw. getrocknet werden. Die vom Trockner erzeugten Temperaturen wurden getestet und es wurde bestätigt, dass sie das Getreide nicht denaturieren, falls die Landwirtinnen und Landwirte es im nächsten Jahr wieder für die Aussaat nutzen möchten. Er stellt somit eine sichere, effiziente und erschwingliche Trocknungsmöglichkeit dar.
In den kommenden Wochen wird das Team verschiedene Biomassebrennstoffe testen, um die effektivste und kostengünstigste Option zu ermitteln. Wir freuen uns, dass Dr. Joseph Oppong Akowuah, Professor an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) in Ghana, der diese bahnbrechende Technologie entwickelt hat, die Datenerfassung leiten und Erkenntnisse über Leistung, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit bereitstellen wird. Diese Ergebnisse werden entscheidend dazu beitragen, eine breitere Akzeptanz zu erreichen und sicherzustellen, dass die Landwirtinnen und Landwirte den maximalen Nutzen aus dieser Technologie ziehen können.
Der Biomasse-Trockner befindet sich in der Gemeinde Sirisia im Bezirk Bungoma im Westen Kenias und wird von Saving Grains betrieben, die ab sofort Trocknungsdienstleistungen für Landwirt*innen in der Region anbieten. Der Trockner ist nur ein Aspekt der Bemühungen des Projekts zur Förderung eines besseren Nachernte-Managements in Kenia und Ghana. Weitere Aktivitäten umfassen die Verbreitung von Wissen zu verbesserten Nacherntepraktiken, die Förderung hermetischer Lagerungsmöglichkeiten und innovative Methoden zur Feuchtigkeitsmessung. Diese gebündelten Maßnahmen ermöglichen es den Landwirtinnen und Landwirten, einen größeren Teil ihrer Ernte zu retten, ihre Ernährungssicherheit zu verbessern, Gesundheitsrisiken zu verringern und den Marktzugang zu erleichtern.
Dieses Projekt ist Teil der Sustainable Agricultural Supply Chains Initiative (SASI). Die SASI fördert grüne, faire und inklusive Agrarlieferketten. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft setzt sie Nachhaltigkeitshemen auf die Agenda und gestaltet den politischen Diskurs. Die Initiative wird von der GIZ im Auftrag des BMZ durchgeführt.




