16. Dezember 2025

Lernen aus der Praxis: Nachhaltigkeit in der Reislieferkette Nordkambodschas

Über seine dritte Förderrunde finanziert der Due Diligence Fund ein nachhaltiges Reisprojekt mit IBIS Rice in Nordkambodscha und baut direkt auf praktischen Erfahrungen aus den ersten beiden Runden auf.

Im Rahmen der dritten Förderrrunde des Due Dilligence Funds, baut dieses Projekt mit IBIS Rice auf Erfahrungen aus bisherigen erfolgreichen DDF-Projekten auf, die in unserem neuen Learning Report „Applied Due Diligence festgehalten sind. Diese Learnings prägen bereits die Gestaltung und Umsetzung der aktuellen Projektphase: iterativ angelegt, mit Raum für Anpassungen während der gesamten Projektlaufzeit. Lernen – angewandt, nicht archiviert.

💡Das spiegelt eine zentrale Erkenntnis des Reports wider: Wirksame Sorgfaltspflichten müssen sich weiterentwickeln, sobald neue Erkenntnisse aus der Praxis vorliegen.

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Der hier produzierte Reis ist biologisch angebaut und vollständig rückverfolgbar, ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit Seedtrace. Die Landwirtinnen und Landwirte erhalten Preise, die deutlich über den lokalen Marktdurchschnitten liegen – ein wesentlicher Schritt hin zu einem existenzsichernden Einkommen. Gleichzeitig zeigen Gespräche mit den Produzentinnen und Produzenten, wie fragil diese Fortschritte sein können: Preisschwankungen erschweren die Planung, selbst in Jahren mit guter Ernte und zusätzliche Einkommen werden häufig in erster Linie benötigt, um Bildungskosten zu decken.

💡Das verdeutlicht unmittelbar eine weitere zentrale Lehre des Reports: Minderungsmaßnahmen wirken nur dann, wenn sie auf lokalen wirtschaftlichen Realitäten beruhen und nicht auf abstrakten Annahmen.

Wir sind sehr zufrieden mit dem Projekt, da wir dadurch unseren Reis zu einem höheren Preis verkaufen können.

Lou Korn Nick and Dy Rith (Produzent*innen)

Entscheidend für das Verständnis dieser lokalen Realitäten ist der direkte Dialog. Sich mit Bäuerinnen und Bauern wie Lou und Dy zusammenzusetzen – gemeinsam mit dem Ibis-Rice-Team – hilft, lokale Gegebenheiten sichtbar zu machen, die sonst oft unausgesprochen bleiben: von Zielkonflikten in der Produktion bis hin zu Einkommensrisiken. Diesen Kontext explizit zu machen, ist ein Kernbestandteil angewandter Sorgfaltspflicht und essenziell für eine wirksame gemeinsame Steuerung – genau das, was der Bericht als sinnvolle Einbindung von Rechteinhaberinnen und Rechthabern beschreibt.

Das ist weit über das Hoftor hinaus relevant. In diesem kritischen Biodiversitäts-Hotspot ermöglichen es tragfähige landwirtschaftliche Einkommen, den Druck durch illegale Jagd und Abholzung zu verringern – und damit zum Schutz einiger der letzten Populationen des Riesenibis, des Kleinen Adjutants und bedrohter Geierarten beizutragen.

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Applied Due Diligence – Lernen aus der Praxis von DDF-geförderten Projekten

Wenn Sie zu Lieferketten-Sorgfaltspflichten, naturpositiven Geschäftsmodellen oder Ansätzen zu existenzsichernden Einkommen arbeiten, empfehlen wir Ihnen nachdrücklich die Lektüre von „Applied Due Diligence“.

Der Report bündelt praxisnahe Erkenntnisse aus 13 geförderten Projekten in unterschiedlichen Kontexten und mit verschiedenen Rohstoffen – von großflächigen Kulturen wie Kaffee und Kakao bis hin zu spezialisierten botanischen Produkten. Diese Erkenntnisse ergänzen bestehende Leitlinien und zeigen anhand konkreter Beispiele die zentralen Hebel und häufigsten Hürden für eine wirksame Umsetzung von Sorgfaltspflichten vor Ort auf.