17. November 2025

Ghana - Wegbereiter für nachhaltigen Kakao in Afrika

Kakao ist Ghanas wichtigstes landwirtschaftliches Exportgut und Einnahmequelle in den Anbaugebieten des Landes. Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach verantwortungsvoll angebauten, rückverfolgbaren und hochwertigen Kakaobohnen treibt Ghana eine wichtige Initiative voran: den afrikanischen Regionalstandard für nachhaltigen Kakao.

Der neu entwickelte Standard wurde unter der Schirmherrschaft der Afrikanischen Organisation für Normung (ARSO) entwickelt. Er bietet einen harmonisierten Rahmen für Nachhaltigkeit entlang der gesamten Kakao-Wertschöpfungskette in Afrika. Auch weitere Kakao produzierenden Ländern wie Ghana und Côte d'Ivoire haben zu seiner Entwicklung beigetragen: So wurden gemeinschaftlich Anforderungen an die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Kakaoproduktion in Afrika festgelegt. Dieser Meilenstein ist ein wichtiger Schritt, um den afrikanischen Kakao an globale Standards anzupassen, die Produzenten zu stärken und den innerafrikanischen Handel innerhalb der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (AfCFTA) zu fördern.

Um die Kapazitäten der technischen Arbeitsteams, die sich mit der Umsetzung des Standards befassen zu stärken, organisierte die GIZ in Koforidua einen Planungsworkshop. Simon Crown, stellvertretender Direktor für Forschung und Entwicklung beim Ghana Cocoa Board (COCOBOD), unterstrich dessen Rolle im Umsetzungsprozess: „Das Ghana Cocoa Board hat eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des afrikanischen Regionalstandards für nachhaltigen Kakao gespielt. Damit wir nun in die Umsetzung kommen, haben wir innerhalb des Cocoa Board ein spezielles Scheme Management Office (SMO) eingerichtet, dass die Umsetzungsmaßnahmen koordiniert.“ 

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© GIZ

Der Workshop brachte das technische Arbeitsteam des Ghana Cocoa Boards und Vertreter des European Forest Institute, der Ghana Standards Authority, der Control Union und der Rainforest Alliance  zusammen. Die Teilnehmer konzentrierten sich auf die Entwicklung eines umfassenden Umsetzungsplans für den neuen Standard in Ghana. Gemeinsam wollen sie nun einen einheitlichen Weg für die Exzellenz des afrikanischen Kakaos zu gestalten. Claudia Maier, GIZ Projektmanagerin, betont, dass Ghana den neuen Standard nicht von Grund auf neu umsetzt: „In Zusammenarbeit mit dem GIZ Programm für nachhaltigen Kakao hat das Ghana Cocoa Board bereits mehrere Erfolge erzielt: Sie haben das Ghana Cocoa Traceability System zur Rückverfolgbarkeit von Kakao aus Ghana entwickelt und eingeführt. Das Cocoa Sector Child Labor Monitoring System überwacht Kinderarbeit im Kakaosektor, Gender-Aspekte und Umweltthemen wurden in die regelmäßigen Schulungsprogramme für Landwirte aufgenommen. Diese Erfolge werden dazu beitragen, dass Ghana basierend auf Erfahrungswerten einen neuen Nachhaltigkeitsstandard im afrikanischen Kakaosektor etabliert."

Ghana positioniert sich nicht nur als bedeutender Kakaoproduzent, sondern auch als verantwortungsbewusster und zukunftsorientierter Akteur in der globalen Kakaolieferkette. Die Einführung des neuen Standards in Ghana wird Kakaoproduzenten und -exporteuren dabei helfen, die Qualität ihrer Produkte aufrechtzuerhalten, und ihre Praktiken an externe Regulierungssysteme wie die Entwaldungsverordnung der Europäischen Union (EUDR) und die bevorstehende Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit (CSDDD) anpassen. 

Das Programm für nachhaltigen Kakao wird von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Es wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) in Zusammenarbeit mit dem Ghana Cocoa Board umgesetzt.