07. November 2025

Gemeinsame Abstimmung zur Umsetzung von Voluntary Contributions

Im Rahmen der von GIZ und IDH koordinierten Zusammenarbeit „Better Together“ haben sich europäische Einzelhändler gemeinsam mit weiteren Stakeholdern auf zentrale Aspekte der Umsetzung von Voluntary Contributions (VC) geeinigt. Ziel dieser Abstimmung ist es, die Belastung für Lieferanten und Produzenten zu verringern und den Prozess effizienter zu gestalten.

Einzelhändler aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien haben im Rahmen ihrer Selbstverpflichtungen zur Förderung existenzsichernder Löhne im Bananensektor Voluntary Contributions (VC) als bevorzugtes Instrument identifiziert, um bestehende Lohnlücken kurzfristig zu schließen. Dabei handelt es sich um zusätzliche Zahlungen von Einzelhändlern, die zur Verringerung der Lücke zu einem existenzsichernden Lohn beitragen sollen. Unterschiedliche Ansätze zur Berechnung und Auszahlung von VCs haben jedoch zu Verwirrung und zusätzlichem Aufwand für Lieferanten und Produzenten geführt. Um dem entgegenzuwirken, einigten sich die Einzelhändler darauf, sich zu zentralen Aspekten der VC-Umsetzung abzustimmen, die in 18 offenen Fragestellungen zusammengefasst sind. 

Um eine Einigung über die offenen Fragen zu erreichen, wurde ein strukturierter und partizipativer Prozess aufgesetzt. Unter der Koordination von GIZ und IDH im Rahmen der Initiative „Better Together“ kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Einzelhandel, Lieferkette, Produktion und Standardsetzungsorganisationen zusammen, um ihre Perspektiven auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Eine Abstimmungsregel legte fest, dass eine Option als vereinbart gilt, wenn mindestens 70 % der Teilnehmenden dafür stimmten.   
Zunächst wurde eine Pre-Survey durchgeführt. Für vier Fragen konnte bereits eine erste Einigung erzielt werden, da hier die Abstimmungsregel erfüllt war. Für die verbleibenden Fragen fand ein gemeinsamer Online-Workshop statt, in dem die Teilnehmenden ihre Perspektiven austauschten, Erwartungen klärten und gemeinsam nach möglichen Lösungen suchten. Basierend auf diesen Diskussionen konnten für einige Fragen klare Empfehlungen ausgesprochen werden. Im Anschluss an das Treffen wurde eine abschließende Survey durchgeführt, um die bevorzugten Ansätze der Teilnehmenden erneut zu bewerten. Insgesamt nahmen 25 Vertreterinnen und Vertreter teil, darunter Einzelhändler, Lieferanten und Produzenten in ausgewogener Zahl. 

Auf Grundlage der abschließenden Befragung konnte bei 13 Fragen eine Einigung erzielt werden. Die abgestimmten Lösungsoptionen sind in einem zusammenfassenden Dokument festgehalten, während im kommenden Jahr eine umfassende Guideline zu der Implementierung der VC entwickelt wird. Den teilnehmenden Einzelhändlern wird empfohlen, die abgestimmten Lösungen ab 2026 vollständig anzuwenden.

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