FIT for FAIR endet in Côte d’Ivoire: Übergabe von politischen Handlungsempfehlungen
Am 3. Juli wurde in Côte d’Ivoire das Projekt FIT for FAIR offiziell abgeschlossen. Das Vorhaben wurde vom Nationalen Exportrat der Côte d’Ivoire (Conseil National des Exportations) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der SASI durchgeführt. Es markiert den Abschluss von 18 intensiven Monaten des Dialogs und der Zusammenarbeit, um gemeinsam förderliche Rahmenbedingungen für die Umsetzung zentraler Sorgfaltspflichtenregelungen zu schaffen – insbesondere der EU Entwaldungsverordnung gegen Entwaldung (EUDR), des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) sowie der EU-Richtlinie über unternehmerische Sorgfaltspflichten im Bereich Nachhaltigkeit (CSDDD).
FIT for FAIR ist weltweit aktiv und verfolgt das Ziel, Partnerländer dabei zu unterstützen, förderliche politische Rahmenbedingungen und gesetzliche Grundlagen zu schaffen, die es relevanten Akteuren entlang der Lieferkette ermöglichen, zentrale Sorgfaltspflichtenregelungen einzuhalten. In den vergangenen anderthalb Jahren haben zahlreiche Sitzungen von Arbeitsgruppen sowie Fokusgruppendiskussionen Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und dem Privatsektor, Produzentenorganisationen, der Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft zusammengebracht. Gemeinsam wurden das politische und rechtliche Umfeld in Côte d’Ivoire im Hinblick auf Sorgfaltspflichten analysiert und bewertet. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen Themen wie existenzsichernde Einkommen, Menschen- und Kinderrechte, Rechtskonformität, Rückverfolgbarkeit sowie Umwelt- und Waldschutz.
Akteure überprüfen nationalen Rahmen und schlagen Fahrplan für politisches Handeln vor

Die von der Arbeitsgruppe erarbeitete und validierte Bestandsaufnahme des nationalen Rahmens zeigte: Côte d’Ivoire setzt bereits eine Reihe von Maßnahmen um, darunter das nationale Rückverfolgbarkeitssystem für den Kakaosektor, eine nationale Landnutzungskarte, verschiedene Dialogformate sowie zahlreiche Gesetze zum Schutz der Wälder, der Umwelt und der Menschenrechte. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen, insbesondere bei der Durchsetzung von Gesetzen, dem Wissen der Rechtsinhaber über das gesetzliche Umfeld, dem Zugang von Frauen zu Landrechten, der Interoperabilität verschiedener Rückverfolgbarkeitssysteme sowie beim Datenschutz im Zusammenhang mit diesen Systemen. Auf Grundlage dieser fundierten Analyse hat die interdisziplinäre Multi-Stakeholder-Gruppe – mit Unterstützung nationaler und internationaler Expertinnen und Experten sowie des CNE – eine Reihe von politischen Handlungsempfehlungen sowie eine Roadmap mit konkreten Maßnahmen formuliert, um diese Empfehlungen in die Praxis umzusetzen und somit ein förderliches politisches Umfeld zu schaffen.
Den vollständigen Bericht sowie die politischen Handlungsempfehlungen finden Sie hier: RAPPORT D'ETUDES PROJET FIT for FAIR COTE D'IVOIRE - CNE
Handlungsempfehlungen an zentrale Ministerien und das Büro des Premierministers übergeben
Am 3. Juli fand der feierliche Abschluss des Projekts mit der offiziellen Übergabe der politischen Handlungsempfehlungen an nationale Entscheidungsträger in Côte d’Ivoire statt – in erster Linie an das Ministerium für Handel und Industrie, das für den CNE zuständig ist, sowie unter anderem an das Kabinett des Premierministers, das Landwirtschaftsministerium und das Justizministerium. Michel Malan, technischer Berater des Handels- und Industrieministers, rief alle Beteiligten dazu auf, „darauf hinzuarbeiten, Côte d’Ivoire zu einem Vorreiter in der Einhaltung internationaler Standards […] zu machen“ und betonte, dass die Übergabe der Handlungsempfehlungen den Weg ebne, um die Ergebnisse des Projekts auf höchster Ebene zu verankern.
CNE richtet Taskforce zur Förderung der Umsetzung von Sorgfaltspflichten ein
Der Conseil National des Exportations (CNE) hat eine Taskforce für Sorgfaltspflichten ins Leben gerufen, die relevante Akteure zusammenbringt, um die politischen Handlungsempfehlungen weiterzuverfolgen und deren Umsetzung voranzutreiben. In diesem Zusammenhang erklärte auch der Generalsekretär des Nationalen Exportrats, Serges Martial Bombo:
Das FIT for FAIR-Projekt findet in einem Kontext statt, in dem es zunehmend unerlässlich wird, Praktiken zu überdenken, Nachhaltigkeitsstandards in Wertschöpfungsketten zu integrieren und sicherzustellen, dass Produkte den neuen Anforderungen der europäischen Märkte entsprechen. Dies ist keine Einschränkung, sondern eine Chance – eine Chance, die Wirtschaft zu transformieren, die Wälder zu erhalten und eine nachhaltige Entwicklung in Côte d’Ivoire zu fördern.

Möchten Sie mehr lesen und sehen?
- TV-Bericht von Business24 Africa: LUTTE CONTRE LA DÉFORESTATION: Des recommandations à la clôture du projet FIT FOR FAIR
- Artikel auf dem offiziellen Regierungsportal von Côte d’Ivoire: PROJET FIT FOR FAIR : LA CÔTE D'IVOIRE SE CONFORME AUX NORMES DES MARCHÉS INTERNATIONAUX POUR AMÉLIORER LA COMPÉTITIVITÉ DE SES PRODUITS A L'EXPORTATION