Erster Workshop in Pichanaki (Peru): Arbeitsagenda für die Nachhaltigkeit des Kaffees über den Preis hinaus
Mit dem in Pichanaki durchgeführten Workshop im Rahmen der Aktivitäten der Arbeitsgruppe des dt. Einzelhandels zu existenzsichernden Einkommen im Kaffeesektor wurde der Grundstein für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Kaffeeproduktion in der zentralen Region Junín in Peru gelegt. Diese Region umfasst die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete Pichanaki, Satipo und Pangoa. Das Projekt zielt darauf ab, positiv auf das Wohlergehen der kaffeepoduzierenden Familien und die Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfungskette einzuwirken.
In diesem Zusammenhang trafen sich Vertreter*innen von vier Partnerorganisationen des Living Income Projects gemeinsam mit drei lokalen Akteuren in Pichanaki, um ein gemeinsames Verständnis der strategischen Ziele und Aktivitäten im Rahmen der Umsetzung des Projekts in Peru zu entwickeln. Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der konkrete Aktivitäten mit Kaffeeproduzent*innen, die Zusammenarbeit mit Kooperativen sowie Maßnahmen auf lokaler Ebene umfasst, und bei dem die Gemeinde Pichanaki, das Nationale Institut für Agrarinnovation (INIA) und in der Region tätige NGOs aktiv einbezogen werden.

Während des Workshops identifizierten die Teilnehmenden die wichtigsten Herausforderungen zur Verbesserung des Einkommens. Dazu gehören hohe Produktionskosten infolge der starken Auswirkungen des Klimawandels, begrenzter Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und die Notwendigkeit einer stärkeren wirtschaftlichen Diversifizierung. Hervorgehoben wurde die Bedeutung einer engeren Abstimmung mit Institutionen wie dem INIA, der Agrarbehörde und der lokalen Gemeinde von Pichanaki. Die Institutionen verpflichteten sich, die Projektumsetzung aktiv zu unterstützen, z. B. durch technische Beratung, die Vereinheitlichung technischer Kriterien sowie die Förderung produktiver Diversifizierung und nachhaltiger Praktiken. Am Ende des Workshops bekräftigten die Vertreter*innen der Organisationen ihr Engagement für die Förderung nachhaltiger Praktiken in der Region, die Verbesserung der Rückverfolgbarkeitssysteme und die Sicherung des Zugangs zu europäischen Märkten.
Der Workshop ermöglichte zudem einen praxisorientierten Austausch im Feld, bei dem die Bedeutung einer koordinierten territorialen Steuerung sowie die Sensibilisierung für den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen hervorgehoben wurden – als Grundlage für die langfristige Sicherung der Einkommen der Produzent:innen. Die Teilnehmenden betonten außerdem die Notwendigkeit, die Beteiligung von Frauen weiter zu fördern und gingen auf die Herausforderungen ein, um ein stärkeres Engagement von Jugendlichen im Kaffeesektor zu ermöglichen.
