30. Januar 2025

Eine Reise in Richtung nachhaltiger landwirtschaftlicher Lieferketten: Reflexionen vom GFFA und der Grünen Woche

In den vergangenen zwei Wochen fanden in Berlin mehrere Veranstaltungen statt, bei denen Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik sowie die breitere Öffentlichkeit zusammenkamen. Die Diskussionen konzentrierten sich auf nachhaltige Ansätze und Lösungen für die globale Landwirtschaft und Ernährungssysteme – einschließlich landwirtschaftlicher Lieferketten – im Kontext globaler Krisen. Unsere Kollegin von der SASI-Kommunikation, Nastaran Zarnegari, war vor Ort und tauschte sich mit Vertretern aus der deutschen und internationalen Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik aus. Nach der Teilnahme an verschiedenen Podiumsdiskussionen teilt sie ihre Reflexionen zur Woche in Berlin unten.

Als ich im Januar zum Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) und zur Internationalen Grünen Woche in die lebendige Atmosphäre Berlins eintauchte, überkam mich ein überwältigendes Gefühl von Optimismus. Dies war ein Treffen von Denker*innen, die sich der Gestaltung nachhaltiger landwirtschaftlicher Lieferketten widmen!

Das GFFA begann mit einem überzeugenden Dialog unter herausragenden Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Das Thema „Gestaltung einer nachhaltigen Bioökonomie“ sprach mich tief an, als ich die Erkenntnisse der Podiumsteilnehmer*innen hörte. Dr. Julius Ecuru, Principal Scientist am International Centre of Insect Physiology and Ecology (ICIPE) und Co-Vorsitzender des International Advisory Council on Global Bioeconomy (IACGB) in Kenia, gab eine hochrangige Einführung, die den Rahmen für die folgenden wichtigen Diskussionen setzte. An seiner Seite trugen Dr. Christine Lang, Co-Vorsitzende des IACGB und Gründerin von Organobalance GmbH, sowie Kaveh Zahedi von der FAO und Shobha Shetty von der Weltbank wertvolle Perspektiven darüber bei, wie die Bioökonomie mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung in Einklang gebracht werden kann. Dabei betonte Dr. Ecuru, dass eine nachhaltige, faire und inklusive Landwirtschaft profitabel ist!

Eine weitere klare Botschaft war, dass nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken unerlässlich sind, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig unseren Planeten zu schützen. Dies wurde bei einer Paneldiskussion zum Thema “Bioökonomie und die Transformation von Landwirtschafts- und Ernährungssystemen” betont.  Es war ermutigend, dieses Engagement zu erleben und zu sehen, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

Vereinte Stimmen: Einblicke aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft
 

Die Internationale Grüne Woche verstärkte diese Themen, indem sie sich auf feministische und faire Praktiken, nachhaltige Lieferketten und innovative landwirtschaftliche Methoden konzentrierte. Besonders inspirierend war es, Ebun Feludu, der Gründerin und CEO von KOKARI, zuzuhören, die neue Maßstäbe in ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit setzt. Ihre Initiative, eine Million Kokospalmen zu pflanzen, veranschaulicht, wie Unternehmen positiv sowohl zur Umwelt als auch zu lokalen Gemeinschaften beitragen können.

Ebun Feludu, Dolmetscherin, Jonas Wipfler, Maura Oerding, Bärbel Kofler, Katie Gallus
GIZ/Nastaran Zarnegari

Maura Oerding, CEO der Kaffeekoop GmbH, fesselte meine Aufmerksamkeit, als sie über die Sicherstellung fairer Preise und die Anerkennung von Frauenkooperativen in Ruanda sprach. Ihr Engagement für soziale und wirtschaftliche Entwicklung verdeutlicht die Bedeutung der Sichtbarkeit der Frauen hinter den Marken, die wir lieben. Diese Geschichten von Resilienz und Empowerment unterstreichen die tiefgreifende Wirkung, die faire Praktiken auf Gemeinschaften haben können.

Ich war auch beeindruckt von den Beiträgen von Jonas Wipfler von Misereor Berlin, der die Notwendigkeit interdisziplinärer Bemühungen für eine gerechte Weltordnung betonte.

Christian Barthel, Andreas Pletziger, Sascha Steinbrück, Rabea Schafrick, Katie Gallus
GIZ/Nastaran Zarnegari

Claudia Brück von Fairtrade Deutschland gab Einblicke in entwaldungsfreien Lieferketten, während Matthias Meißner vom WWF die dringende Notwendigkeit von Biodiversitätspolitiken unterstrich.

Die Präsenz von Ibrahima Coulibaly, Präsident der Pan-African Farmers Organization (PAFO), erinnerte an die Bedeutung der Kleinbauernwirtschaft und der Ernährungssouveränität, insbesondere in der westafrikanischen Region. Sein Engagement für diese Themen verdeutlicht die Vernetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, Geschlechtergerechtigkeit und fairen Handel.

Die Initiative Vom Feld in den Fanshop erregte ebenfalls meine Aufmerksamkeit, bei der Führungskräfte aus verschiedenen Sektoren, darunter Rabea Schafrick von BRANDS Fashion GmbH und Sascha Steinbrück vom Hamburger Sportsverein (HSV), über die steigende Nachfrage nach fairen und umweltfreundlichen Produkten diskutierten. Ihr Engagement, Nachhaltigkeit in Sportartikel zu integrieren, ist lobenswert und spiegelt ein wachsendes Bewusstsein unter den Verbraucher*innen wider.

Wenn ich auf diese Erfahrungen zurückblicke, wird deutlich, dass die SASI und ihre Partner auf derselben Seite stehen und eng zusammenarbeiten, um faire, inklusive und nachhaltige landwirtschaftliche Lieferketten zu schaffen. Die Leidenschaft und das Engagement all jener, die ich während dieser Veranstaltungen getroffen habe, geben mir Hoffnung auf eine Zukunft, in der Menschen und der Planet im Mittelpunkt landwirtschaftlicher Praktiken stehen.

Gemeinsam können wir landwirtschaftliche Lieferketten schaffen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch gerecht sind, sodass alle – Landwirt*innen, Produzent*innen und Konsument*innen – von den Früchten ihrer Arbeit profitieren. Mit den kollektiven Anstrengungen von Organisationen, Unternehmen, Regierungen und Einzelpersonen bin ich zuversichtlich, dass wir einen bedeutenden Einfluss ausüben können.

Lassen Sie uns weiterhin diese wichtigen Gespräche und Initiativen unterstützen, während wir uns für eine bessere, nachhaltigere Zukunft für alle einsetzen.