Branchendialog auf der Fruit Attraction und beim World Banana Forum
Im Rahmen der Fruit Attraction in Madrid (30.09. – 02.10.25) und des anschließenden Steering Committee Meetings des Weltbananenforums am 03.10.25 brachten sich Vertreter*innen der GIZ als Teil der Arbeitsgruppe des Deutschen Einzelhandels aktiv in den Austausch mit dem Sektor ein. Im direkten Austausch mit Lieferkettenpartnern sowie Branchenverbänden stand insbesondere das Thema der verantwortungsvollen Einkaufspraktiken im Fokus der Gespräche.
Austausch mit zentralen Stakeholdern auf der Fruit Attraction
Die Teilnahme an der Fruit Attraction 2025 bot der Arbeitsgruppe eine wichtige Plattform, um die Zusammenarbeit und den Austausch innerhalb des Bananensektors weiter zu stärken. Während der Messe führten Vertreterinnen und Vertreter der GIZ Gespräche mit relevanten Stakeholdern des Projekts, darunter Bananenhändler, Produzierende, Branchenverbände sowie Gewerkschaften. Ein zentrales Thema war dabei die europäische Abstimmung zu Mechanismen für die Zahlung von Preisaufschlägen. Der direkte Dialog ermöglichte es, wertvolles Feedback von Lieferkettenpartnern einzuholen und ein besseres Verständnis für deren Perspektiven in Bezug auf die Berechnung, Zahlung und Verteilung der Preisaufschläge zu gewinnen.
Darüber hinaus trafen sich GIZ sowie ALDI SÜD und REWE/ Eurogroup in Vertretung der Arbeitsgruppe mit verschiedenen Branchenvertreter*innen um Projektupdates und Entwicklungen im Bananensektor zu besprechen. An ausgewählten Gesprächen nahm auch die Ethical Trading Initiative (ETI) teil, um das geplante gemeinsame Projekt zur Bewertung der Einkaufspraktiken der Einzelhändler vorzustellen und zu diskutieren.
Beitrag zum Multistakeholder-Panel des Weltbananenforums

Im Rahmen der Fruit Attraction beteiligte sich die GIZ am 2. Oktober an der vom Weltbananenforum (WBF) organisierten Multistakeholder-Paneldiskussion „Fair Distribution of Value: A Path towards Shared Responsibility“. Im Mittelpunkt der Diskussion stand der Übergang von freiwilligen Sorgfaltspflichten hin zu verbindlichen regulatorischen Rahmenbedingungen. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei Fragen der Verantwortungsübernahme in Bezug auf existenzsichernde Löhne, menschenwürdige Arbeit, Geschlechtergerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit.
Zu den Teilnehmenden des Panels zählten unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Produzentenorganisationen, die auf den steigenden Kostendruck für Produzenten, die Herausforderungen bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen sowie die Bedeutung geteilter Verantwortung für existenzsichernde Löhne und Nachhaltigkeit hinwiesen.Die GIZ betonte die Notwendigkeit lokal anerkannter Lösungsansätze, um den sozialen Dialog zu stärken und die Zusammenarbeit mit nationalen Arbeitsbehörden zu fördern. Zugleich wurde hervorgehoben, dass langfristige Verbesserungen nur dann erreicht werden können, wenn Marktakteure Nachhaltigkeitsleistungen anerkennen und entsprechend honorieren.
Steering Committee Meeting des Weltbananenforums
Anschließend an die Paneldiskussion des WBF auf der Fruit Attraction nahm die GIZ am 3. Oktober am 29. Treffen des Steering Committees des WBF teil. Zur Vorbereitung fand am 24. September eine Online-Sitzung der Kommission für existenzsichernde Löhne und Einkommen innerhalb der WBF-Arbeitsgruppe 02 statt, in der die ETI das geplante gemeinsame Projekt zu verantwortungsvollen Einkaufspraktiken vorstellte. Das Feedback der Teilnehmenden wird für die weitere Ausgestaltung des Projekts berücksichtigt.
Darüber hinaus schlug die GIZ die Einrichtung einer unabhängigen Institution von Expertinnen und Experten vor, die Kriterien für mögliche Ausnahmeregeln bei der Erhebung und Überprüfung von Lohndaten analysieren soll, um einen risikobasierten Ansatz zu unterstützen. Der Vorschlag wurde von den Stakeholdern positiv aufgenommen und die Gespräche werden im Weltbananenforum fortgesetzt.
Die Veranstaltungen und Austauschformate haben die Bedeutung einer stärkeren sektorenweiten Einbindung und Zusammenarbeit verdeutlicht, um gemeinsame Herausforderungen entlang der Bananen-Lieferkette zu bewältigen. Die im Rahmen der Gespräche gesammelten Rückmeldungen und Erkenntnisse werden nun von der Arbeitsgruppe in ihre laufende Arbeit integriert, um sicherzustellen, dass künftige Aktivitäten die gemeinsamen Prioritäten und Erwartungen aller Stakeholder widerspiegeln.
