Arbeitsgruppe des deutschen Einzelhandels beim World Banana Forum
Die Konferenz fand vom 11. bis 14. März 2024 in Rom statt. Meike Dalchow, Kaufland, und Felix Strauß, ALDI SÜD Gruppe, vertraten die deutsche Arbeitsgruppe für das gemeinsame Bananenprojekt und beteiligten sich an verschiedenen Diskussionsrunden rund um das Thema soziale Nachhaltigkeit und nachhaltigen Beschaffungspraktiken im Bananensektor.
Beide betonten den Mehrwert der vorwettbewerblichen Zusammenarbeit, die es ermöglicht, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren der Lieferkette Lernerfahrungen zu sammeln und langfristig skalierbare Lösungen für den Bananensektor zu entwickeln. Sie unterstrichen dabei, dass die Entwicklung vorwettbewerblicher Branchenansätze wichtig sei, um den Mehraufwand und die Komplexität für Produzenten und andere Partner in der Lieferkette zu minimieren. Nachhaltige Beschaffungspraktiken, faire Preise und starke Gewerkschaftsarbeit sehen sie als zentrale Elemente zur Erreichung und langfristigen Sicherung existenzsichernder Löhne. Diese Themen wurden auch von anderen Diskussionsteilnehmenden des World Banana Forums (WBF) immer wieder hervorgehoben.
Um die Herausforderungen konstruktiv und gemeinsam mit allen Stakeholdern angehen zu können, sprachen sich die Vertreter:innen von Kaufland und ALDI SÜD für eine Stärkung und Strukturierung des Dialogs im WBF aus. Die EH-AG sieht einen großen Mehrwert darin, gemeinsam koordinierte Pilotprojekte durchzuführen, um praktische Ansätze mit einer kleinen Anzahl an Lieferkettenpartnern zu testen und anhand der gesammelten Lernerfahrungen dann im WBF international abgestimmte Branchenansätze zu entwickeln.
Auch Vertreterinnen der INA (GIZ) beteiligten sich an den Paneldiskussionen zu existenzsichernden Löhnen und menschenwürdiger Arbeit. Sie begrüßten, dass der Sektor das Thema grundsätzlich unterstützt. Diese Entwicklung wurde durch die Annahme der Ergebnisse des Experten-Treffens zu existenzsichernden Löhnen durch den Governing Body der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie die positiven Abstimmungen über die „EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit“ (CSDDD) durch den EU-Rat und den Parlamentsausschuss in derselben Woche unterstützt. Es geht also nicht mehr um die Frage, ob existenzsichernde Löhne ein Thema sind, sondern vielmehr um die genaue Ausgestaltung und Umsetzung. Nachhaltige Beschaffungspraktiken und starke, durch Gewerkschaften ausgehandelte Tarifverträge spielen dabei eine zentrale Rolle. Die INA fördert diese beiden Themen innerhalb der EH-AG, darüber hinaus aber auch im Rahmen des WBF und in einem Projekt „Setting Adequate Wages“ mit der ILO.