Zwei Väter, eine Hoffnung für die Zukunft ihrer Kinder
Ashok und Bhura, zwei Väter aus dem ländlichen Gujarat, teilen die Hoffnung, dass ihre Kinder Chancen haben werden, die sie selbst nie hatten. Sie leben in eng verbundenen Gemeinschaften, in denen Traditionen tief verwurzelt sind. Beide haben in den letzten Jahren, seit das Projekt Vom Feld in den Fanshop angelaufen ist, viele Veränderungen im Leben ihrer Kinder festgestellt. Und auch in den Gemeinden haben sich die Perspektiven auf Bildung, Sport und Gleichberechtigung neu geformt.
Neue Bildungsperspektiven
Ashok, ein Hirsebauer mit drei Kindern, hat schon immer Wert auf harte Arbeit und Bildung gelegt. In letzter Zeit hat er überraschenden einen Wandel in der Einstellung seiner Kinder bemerkt: „Wir hören unseren Sohn oft sagen, dass er in der Schule etwas über Fußball und andere Sportarten lernt und sich bewusst wird, wie wichtig es ist, sich gesund zu ernähren und sich vor und nach den Mahlzeiten die Hände zu waschen“, erzählt Ashok. „Seine Lebensperspektive hat sich verändert; er interessiert sich jetzt für ein Studium.“
Bhura, der in Ratanpur Khadir lebt und in der Landwirtschaft arbeitet, hat ebenfalls eine deutliche Veränderung im Verhalten seiner Tochter beobachtet. „Früher war meine Tochter süchtig nach ihrem Handy, aber jetzt treibt sie Sport und interessiert sich mehr für ihre Schullaufbahn“, sagt Bhura stolz. „Sie denkt sogar darüber nach, eine weiterführende Schule zu besuchen, um ihre Ausbildung fortzusetzen.“
Die Betonung von Hygiene und Sauberkeit hat nicht nur Ashok bei seinem Sohn bemerkt, auch Bhura beobachtet diese Verbesserung: „Unsere Kinder achten nun auf Hygiene und waschen sich regelmäßiger die Hände, das sind gute Gewohnheiten. Und sie ermutigen uns, dasselbe zu tun. Das ist eine große Veränderung gegenüber früher.“
Für Ashok stellt der Beginn der Fußballtrainings einen positiven Wendepunkt dar: „Ich finde, das ist eine großartige Idee, denn nach dem Spielen können sich die Kinder besser auf ihre schulischen Leistungen konzentrieren. Außerdem lernen sie wichtige Werte und kümmern sich besser um ihre eigene Gesundheit.“

Ashok, Copyright: YFC
Traditionelle Ansichten verändern sich nur langsam
Wenn es um die Gleichstellung der Geschlechter geht, spiegeln die Ansichten der Väter die Herausforderungen wider, die der Fortschritt in einer traditionellen Gemeinschaft mit sich bringt. „In abgelegenen Gemeinden wie unserer haben Mädchen weniger Chancen als Jungen und sie konzentrieren sich nicht auf ihre Bildung“, erklärt Ashok. Obwohl er die Bildung von Mädchen unterstützt, findet er trotzdem, dass sie sich nach den Hausaufgaben auf das Haus und die Felder konzentrieren sollten.
Bhura sieht es etwas anders: „Ich freue mich, zu sehen, dass Mädchen die gleichen Chancen erhalten, um im Leben voranzukommen“, meint er. Aber er ist sich auch bewusst, dass noch viele Barrieren bestehen: „In den Dörfern werden Mädchen oft jung verheiratet und dürfen ab einem bestimmten Punkt keinen Sport mehr treiben oder ihre Ausbildung fortsetzen. Traditionelle Ansichten machen es ihnen schwer, die Gemeinschaft zu verlassen“.
Eine gemeinsame Vision
Ashok und Bhura sind sich einig, dass die Chancen, die ihren Kindern geboten werden, ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen könnten. Während Ashok hofft, dass die neuen Erfahrungen zu einem ausgeglicheneren Leben für seine Kinder führen werden, sieht Bhura diese Veränderungen als ein Sprungbrett zu mehr Gleichheit und Chancen, insbesondere im Bildungsbereich.
Ihre Geschichten verdeutlichen die Komplexität des Lebens im ländlichen Indien, wo Initiativen wie Vom Feld in den Fanshop das heikle Gleichgewicht zwischen Tradition und Modernität, zwischen gesellschaftlichen Normen und individuellen Wünschen suchen. Doch trotz dieser Herausforderungen bietet der Wandel im Leben der Kinder und Jugendlichen Einblicke in eine Zukunft, in der Jungen und Mädchen aus Gujarat gleichermaßen erfolgreich sein können.