Wie Fußballtrainings die Geschlechterdynamik verändern
Varchand Suresh, ein 24-jähriger Projektmanager der Ramkrishan Dev Schule aus Ganeshpur, Gujarat, hat durch die Einführung der neuen Sportinitiative Vom Feld in den Fanshop wesentliche Veränderungen in seiner Gemeinde beobachtet . Im ländlichen Gebiet aufgewachsen, hat sich Suresh Schritt für Schritt in die Verwaltung einer Schule eingearbeitet. Er begann als Lehrer und kümmert sich heute um organisatorische und administrative Aufgaben. Dank ihm läuft an der Schule alles wie am Schnürchen.
Besonders wichtig ist ihm die Bedeutung von Bildung. Denn gerade im ländlichen Raum kann die Schule zeigen, dass es neben der Landwirtschaft auch andere berufliche Optionen gibt: „Kinder lernen beim Sport wertvolle Fähigkeiten, zum Beispiel Teamarbeit, Selbstbewusstsein, Disziplin und Kommunikation, die ihnen sowohl in ihrer weiteren Ausbildung als auch allgemein in ihrem späteren Leben weiterhelfen.“
Er freut sich, dass das regelmäßige Fußballtraining des Youth Football Clubs Rurka Kalan (YFC) auf dem Schulgelände gut bei den Kindern ankommt. „Hier können sie über sich hinaus wachsen und andere inspirieren“, so seine Hoffnung.
Anhand echter Fußballspiele lernen
Suresh beobachtet, dass viele Kinder aus ländlichen Regionen noch nicht ein Fußballspiel besucht haben und manchmal gar nicht wissen, wie ein Fußballfeld aussieht. „Ich habe dem YFC vorgeschlagen, zunächst einmal echte Fußballspiele mit den Kindern anzuschauen, damit sie erfahren, wie der Sport funktioniert, bevor sie selbst anfangen, zu trainieren.“
Das Sportprogramm ist in der Region sehr gut angekommen. Teilnehmende Kinder und Jugendliche verbessern sich nicht nur sportlich, sondern zeigen auch bessere Leistungen in der Schule, da sie besser im Team arbeiten und selbstbewusster werden, woraufhin sie sich mehr im Unterricht beteiligen. „Die Kinder sehen begeistert aus, wenn sie Fußball spielen“, berichtet Suresh. „Das Lächeln in ihren Gesichtern zeigt, wie sehr sie es mögen. Durch die Initiative haben die Kinder nicht nur gelernt, wie man den Ball kickt und wie man Tore schießt, sondern auch, wie das Spiel funktioniert und wie sie sich am besten einbringen.“
Gleichberechtigung im Sport
Eine der bemerkenswertesten Veränderungen ist laut Suresh die Geschlechterverteilung auf dem Sportplatz: „Bei uns ist der Anteil der Mädchen am Sportunterricht in der Regel deutlich geringer“, erklärt Suresh. „Hier auf dem Land beenden Mädchen kaum die achte Klasse, und ihre Teilnahme am Sportunterricht oder sportlichen Aktivitäten ist unwahrscheinlich. Aber Mädchen und Jungen nehmen gleichermaßen an den Fußballtrainings teil.“ Es war auch für ihn das erste Mal, dass er Mädchen beim Fußballspielen gesehen hat. „Ich bin sicher, dass Mädchen mit der richtigen Anleitung und den richtigen Möglichkeiten in ihrem Leben Großes erreichen können.“
Suresh hofft, dass die Gleichstellung der Geschlechter im Sport zur Norm wird. „In Zukunft werden sich hoffentlich noch mehr Mädchen am YFC-Fußballprogramm beteiligen und ihre Gemeinden auf Landes- und Bundesebene vertreten. Schon jetzt macht es mich sehr stolz, zu sehen, wie Mädchen und Jungen aus unserer Gemeinschaft gemeinsam und gleichberechtigt Sport machen.“
Und auch in der Gemeinde macht sich eine Veränderung bemerkbar, was die Geschlechterdynamik angeht: „Dass die Mädchen sich jetzt trauen, neben den Jungs zu spielen, spricht auch für einen Wandel in der Sichtweise der Dorfbewohner. Im Laufe der Trainingseinheiten wurde es ganz normal, dass alle in einem Team spielen“. Obwohl der Weg zur Geschlechtergleichberechtigung in Gujarat noch lang ist, zeigt das Gespräch mit Suresh, dass die Chancengleichheit im Sport eine tiefgreifende Wirkung auf eine Gemeinschaft haben kann.