CHEER – Kakao-Gesundheit und Empowerment für wirtschaftliche Resilienz
Ein Pilotprojekt zur Verbesserung der Gesundheit und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit von Kakao produzierenden Haushalten in der Elfenbeinküste.
Projekt auf einen Blick
Ziele
Das Projekt stärkt die Widerstandsfähigkeit von Kakao anbauenden Gemeinden, indem es den Zugang zu Krankenversicherungen verbessert, Gesundheitsdienste optimiert und die Vorsorge fördert. Da der Kakaoanbau körperlich anstrengend ist und das Haushaltseinkommen stark von der Gesundheit der Bauern abhängt, können Krankheiten die Lebensgrundlage und die Produktivität der Betriebe erheblich beeinträchtigen. Die begrenzte Gesundheitsinfrastruktur und das geringe Bewusstsein für Krankenversicherungen machen viele Familien anfällig für hohe medizinische Kosten. Durch die Erleichterung des Zugangs zur nationalen allgemeinen Krankenversicherung (CMU) trägt das Projekt dazu bei, dass Bauern bei Bedarf medizinisch versorgt werden können. Ergänzende Unterstützung schließt Lücken in der Versorgung und bietet finanziellen Schutz für grundlegende und Notfallleistungen. Zusammen tragen diese Maßnahmen dazu bei, dass kakaobauende Haushalte ihre Gesundheit erhalten, ihr Einkommen sichern und langfristige Widerstandsfähigkeit aufbauen können.
Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir die Gesundheit und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Produzenten in der Kakao-Lieferkette von Tony's Open Chain stärken.
Die wichtigsten Ziele sind:
- Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung durch erschwingliche und hochwertige medizinische Leistungen.
- Stärkung der finanziellen Widerstandsfähigkeit der Haushalte durch Minimierung der Belastung durch Gesundheitskosten und Produktivitätsverluste.
- Unterstützung des nationalen Gesundheitssystems durch Förderung der CMU-Registrierung und Qualitätsverbesserungen in Gesundheitszentren.
- Verbesserung der Datenerfassung und Berichterstattung, um soziale Risiken und Menschenrechtsfragen besser zu bewältigen.
Projektumsetzung
Durch die Verbesserung des Zugangs zur Krankenversicherung und der Qualität der Gesundheitsversorgung wird das Einkommen der Kakao produzierenden Gemeinden gesteigert, indem die Belastung durch Krankheitskosten verringert und die Gesundheit verbessert wird. Das steigert wiederum ihre Produktivität steigern kann.
Die wichtigsten Projektaktivitäten sind:
- Verbesserung der Qualität der Gesundheitsdienstleistungen durch Ermittlung von Verbesserungsmöglichkeiten in Gesundheitseinrichtungen, Entwicklung von Qualitätsverbesserungsplänen mit lokalen Gesundheitsfachkräften und Unterstützung bei der Schulung des Personals, der Ausstattung und der Modernisierung der Infrastruktur, um die Standards in der Gesundheitsversorgung anzuheben.
- Unterstützung präventiver, gemeindebasierter Gesundheitsdienste durch den Einsatz mobiler Kliniken, die mit lokalen Gesundheitsfachkräften besetzt sind, um präventive Gesundheitsversorgung direkt in die Gemeinden zu bringen, beispielsweise durch Impfkampagnen.
- Förderung der Registrierung und des Bewusstseins für die CMU durch Sensibilisierung und Anleitung bei der Registrierung, um eine effektive Nutzung der Leistungen im Rahmen des nationalen Systems sicherzustellen. Elucid verstärkt die Wirkung der CMU, indem es Lücken schließt: Während die CMU ein Kernpaket an Gesundheitsleistungen finanziert, bieten wir ergänzende finanzielle Unterstützung für grundlegende und Notfallleistungen in landwirtschaftlichen Einrichtungen, um zu verhindern, dass die Selbstkosten zu einer Hürde werden.
- Erleichterung des Zugangs zu Gesundheitsdienstleistungen – Landwirte erhalten Leistungen von Partneranbietern, wobei die Anträge über die Elucid-Plattform eingereicht werden, um die Erstattung zu optimieren und Transparenz zu gewährleisten.
Projektpartner

Tony’s Chocolonely sorgt für eine ethische Schokoladenproduktion, indem es über die gesamte Lieferkette hinweg eng mit westafrikanischen Kakaobauern zusammenarbeitet. Die Initiative „Tony’s Open Chain“ fördert eine fairere, transparentere Schokoladenindustrie und lädt andere Unternehmen dazu ein, sich den nachhaltigen Beschaffungspraktiken anzuschließen. Diese Initiative bietet die Möglichkeit, neue Partner zu gewinnen, das Pilotprojekt auf weitere Genossenschaften und Gemeinden auszuweiten und die Projektaktivitäten zu skalieren. Über die Chocolonely Foundation unterstützt sie Projekte und Organisationen wie diese Initiative, die zu angemessenen Lebensbedingungen in Kakaoanbaugemeinden in der Elfenbeinküste und Ghana beitragen, systemische Veränderungen fördern und den Status quo in Frage stellen.
Elucid Health ist eine deutsche gemeinnützige Organisation mit einer lokalen Niederlassung in der Elfenbeinküste. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Zugang zur Gesundheitsversorgung.
Das Projekt arbeitet eng mit einer umfassenderen Gavi-Initiative zusammen. Während sich das CHEER-Projekt auf die Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für kakaoproduzierende Gemeinden konzentriert, ergänzt die GAVI-Initiative diese Bemühungen durch gezielte Impfkampagnen (insbesondere gegen Malaria und HPV) und die Stärkung der Gesundheitsinfrastruktur in denselben und weiteren Regionen. Eine begleitende wissenschaftliche Evaluation durch die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Transformation for Development Institute der Université Alassane Ouattara untersucht systematisch die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit dieser kombinierten Ansätze. Die Maßnahmen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium, La Couverture Maladie Universelle (CMU), der Caisse Nationale d'Assurance Maladie (CNAM), dem Conseil du Café-Cacao (CCC) und Gavi, der Impfallianz, umgesetzt.
Ausblick
Der Zugang zu Gesundheitsversorgung ist ein grundlegendes Menschenrecht und ein wesentlicher Bestandteil für die Erzielung von existenzsichernden Einkommen für Kakaokleinbauern in der Elfenbeinküste. Während sich viele Initiativen auf die Verbesserung der Produktivität, den Marktzugang, die Stärkung der Rolle der Frau und die ökologische Nachhaltigkeit konzentrieren, bleibt die medizinische Grundversorgung für viele Bauernfamilien unerreichbar. Wenn sie krank werden, müssen die Bauern nicht nur hohe medizinische Kosten tragen, sondern verlieren auch wertvolle Arbeitskraft und Einkommen, was sie oft zurück in die Armut treibt und ihre Möglichkeiten einschränkt, in ihre Farmen zu investieren. Dieser mangelnde Zugang zur Gesundheitsversorgung untergräbt die Fortschritte auf dem Weg zu fairen, nachhaltigen und inklusiven Lieferketten. Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung ist daher ein wichtiger nächster Schritt in unserer Arbeit, um die Widerstandsfähigkeit kleiner Bauernhaushalte zu stärken und sicherzustellen, dass die Menschenrechte im gesamten Kakaosektor geachtet werden.
