Coffee++
Partnerschaft zwischen Nestlé und GIZ für eine nachhaltige Kaffee Lieferkette
Was ist eine integrierte Entwicklungspartnerschaft?
Eine integrierte Entwicklungspartnerschaft (iDPP) ist eine gemeinsame Initiative zwischen einem Projekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und einem oder mehreren privaten Unternehmen. Im Fall von Kaffee ist die iDPP in das globale Programm "Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in landwirtschaftlichen Lieferketten" eingebunden.
Hintergrund
Trotz der steigenden Nachfrage nach Robusta-Kaffee bleiben die Kaffeeerträge in wichtigen Anbauländern wie der Elfenbeinküste, Indonesien, den Philippinen und Thailand weit unter dem Potenzial und werden zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels beeinträchtigt. Die Produktions- und Anbaumethoden sind nur selten an den Klimawandel angepasst und innovative Ansätze wie die regenerative Landwirtschaft und verwandte Praktiken werden nicht allgemein angenommen. Ein erheblicher Teil der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern lebt in Armut. Oft fehlt den Produzent*innen der Zugang zu Wissen und Ressourcen, um eine moderne, nachhaltige, klimaangepasste und wirtschaftlich optimierte Betriebsführung umzusetzen.
Das Coffee++ Projekt
Coffee++ folgt auf die Zusammenarbeit zwischen der GIZ und Nestlé im Rahmen des develoPPP Projekts "Improving Smallholder Coffee Farming Systems in Southeast Asia (Coffee+)". Das Coffee iDPP baut auf dieser Grundlage auf und vermittelt Erzeuger*innen der Elfenbeinküste, in Indonesien, auf den Philippinen und in Thailand technisches und unternehmerisches Wissen, um ihr Einkommen und ihre Klimaresistenz zu verbessern. Die Schulungsmaßnahmen für Landwirt*innen basieren auf bewährten Ansätzen wie guten landwirtschaftlichen Praktiken, regenerativen landwirtschaftlichen Praktiken, Farmer Business School (FBS), agroforstwirtschaftlichen Praktiken und der Stärkung von Bauernorganisationen. Die Umsetzung erfolgt durch Schulungen vor Ort sowie durch die Einführung digitaler Tools wie der FBS-App. Durch den Aufbau strategischer Partnerschaften mit öffentlichen und privaten Organisationen und der Zivilgesellschaft will Coffee++ den Nutzen für die Entwicklung über das Projekt hinaus verstärken und ausbauen.

Emissionsreduzierung durch regenerative Landwirtschaft:
Nestlé und die GIZ unterstützen die Bäuerinnen und Bauern bei der Einführung regenerativer landwirtschaftlicher Praktiken wie Agroforstwirtschaft und Deckfrüchte. Dies kann die Bodengesundheit und die Artenvielfalt verbessern und die Kohlenstoffemissionen des Kaffeeanbaus reduzieren. In der Elfenbeinküste und in Indonesien erprobt Nestlé mit den Bäuerinnen und Bauern Anreizsysteme, bei denen sie für die nachweisliche Einführung regenerativer Anbaumethoden eine direkte Überweisung per Handy erhalten.

Fortschritte bei der Überwindung der Einkommensunterschiede:
Durch die Diversifizierung von Anbauprodukten, Ertragssteigerungen und Anreizzahlungen für die Einführung regenerativer landwirtschaftlicher Praktiken kann das Einkommen der Haushalte steigen. Daten auf Betriebsebene werden mit einem digitalen Tool erfasst und die Erkenntnisse werden mit Stakeholder-Foren und Branchenverbänden wie Technical Workstream Living and Prosperous Income, teil der öffentlich-privaten Task Force der International Coffee Organization (ICO), geteilt.