10. Oktober 2025

Gemeinsam handeln – Für eine Zukunft ohne Kinderarbeit

Kinderarbeit ist nach wie vor eine der schwersten Verletzungen der Rechte von Kindern auf der ganzen Welt. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) werden im Jahr 2023 schätzungsweise 160 Millionen Kinder, d.h. fast 1 von 10 Kindern weltweit, von Kinderarbeit betroffen sein. Fast die Hälfte von ihnen verrichten gefährliche Arbeiten, die ihre Gesundheit und Entwicklung direkt gefährden. Obwohl Ghana erhebliche Fortschritte bei der Eindämmung von Kinderarbeit gemacht hat, sind weiterhin Tausende von Kindern davon betroffen, insbesondere in Sektoren wie Landwirtschaft, Fischerei, Bergbau und informellem Handel.

Der Kakaosektor ist entscheidend für die ghanaische Wirtschaft und Ghanas weltweiten Exporte. Er wurde als einer der Bereiche identifiziert, in denen Kinderarbeit am weitesten verbreitet ist. Die Bemühungen der Regierung, Partnerschaften mit der Zivilgesellschaft und die internationale Zusammenarbeit haben zu verbesserten Datensystemen, zur Sensibilisierung der Bevölkerung und zur Schaffung von Rahmenwerken zum Schutz von Kindern geführt. Artikel 28(1) der ghanaischen Verfassung von 1992 besagt, dass "jedes Kind das Recht hat, vor Arbeiten geschützt zu werden, die seine Gesundheit, Bildung oder Entwicklung gefährden". Doch Herausforderungen wie Armut, mangelnder Zugang zu hochwertiger Bildung und kulturelle Normen halten den Kreislauf aufrecht. Daher konzentriert sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) - Sustainable Cocoa Programme (SCP) zusammen mit dem Ghana Cocoa Board auf die Minimierung von Kinderarbeit im Kakaosektor.

Ghana hat seine Maßnahmen gegen Kinderarbeit intensiviert. Es wurden zwar Fortschritte erzielt, aber die Bemühungen zur Beendigung der Kinderarbeit gehen weiter. Unter dem Motto "Der Fortschritt ist deutlich, aber es gibt noch mehr zu tun - geben wir Gas!" hat das Ministerium für Arbeit, Jobs und Beschäftigung (MLJE) ein wegweisendes Partnerforum in Accra einberufen, an dem über 100 Partner, Interessenvertreter und Kinderrechtsexperten mehrerer international anerkannter Institutionen teilnahmen. In seiner Grundsatzrede auf dem Forum betonte Dr. Abdul-Rashid Hassan Pelpuo, Minister für Arbeit, Beschäftigung und Soziales, die moralische und nationale Notwendigkeit, Kinderarbeit zu beenden: "Der Kampf gegen Kinderarbeit ist in der Tat der Kampf um die Seele unserer Nation. Wenn wir diesen Kampf verlieren, verlieren wir die Zukunft unserer Kinder." Der Appell fand bei den Teilnehmern großen Anklang und bekräftigte die unerschütterliche Haltung des Ministeriums: Kinderarbeit ist nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine moralische Frage. Es geht darum, die Würde, die Bildung und das Wohlergehen der nächsten Generation zu sichern.

Das Partnerforum 2025 diente sowohl als Kontrollpunkt als auch als Sprungbrett. Zu den wichtigsten Höhepunkten gehörten:

  • Präsentation des konsolidierten Jahresberichts 2024 zur Kinderarbeit, der die Fortschritte bei der Datenerfassung, den Interventionen in den Gemeinden und der Durchsetzung widerspiegelt.

  • Ehrliche Feedback-Sitzungen, in denen die Stakeholder über Erfolge, Lücken und Strategien zur Ausweitung der Wirkung berichteten.

  • Erneutes Bekenntnis zu einer gemeinsamen Vision der Nulltoleranz für Kinderarbeit, mit erneuten Zusagen technischer und finanzieller Unterstützung durch wichtige Partner.

Im Namen des Cluster-Koordinators der GIZ - NIED erklärte Samuel Noble Quaque, Interim-Länderkoordinator des SCP, dass die GIZ seit 50 Jahren in Ghana ist und dass unser Erfolg auf die guten Beziehungen zurückzuführen ist, die wir mit den verschiedenen Ministerien und Behörden der Regierung haben. Er skizzierte die Erfolge, die gemeinsam mit dem Ghana Cocoa Board bei der Minimierung von Kinderarbeit im Kakaosektor erzielt wurden. Dazu gehören: die Entwicklung von Überwachungssystemen für den Kakaosektor und Kinderarbeit, die Digitalisierung von Datenerfassungsinstrumenten und die Entwicklung und Erprobung eines Instruments zur Risikobewertung von Gemeinden, das den Beteiligten hilft, das Schutzniveau in den Gemeinden, in denen sie arbeiten, zu verstehen. Laut Robert Pwazaga, einem Vertreter der ILO Ghana, "spiegelt dieses Forum die Stärke der Partnerschaft und unsere gemeinsame Entschlossenheit wider, die Rechte und die Zukunft unserer Kinder zu schützen". Young Joo Lee, die Kinderschutzspezialistin von UNICEF Ghana, erklärte: "UNICEF bestätigt, dass wir hier mit dem Arbeitsministerium und anderen Partnern zusammenarbeiten werden, um alle Bemühungen zur Beendigung der Kinderarbeit zu unterstützen und zu beschleunigen".

Kinderarbeit ist nicht nur eine Statistik, sie ist eine gestohlene Kindheit, eine zerstörte Zukunft, ein stiller Notfall, der sich im Verborgenen abspielt. Aber Ghana weigert sich, zu schweigen. Durch mutige Führung, unerschütterliche Partnerschaften und Aktionen an der Basis sendet das Land eine klare Botschaft: Jetzt ist es an der Zeit, schneller, klüger und gemeinsam zu handeln. Der Kampf geht weiter, und die Zukunft hängt davon ab. Die GIZ bleibt über das SCP ein wichtiger Partner des Ghana Cocoa Board, der Abteilung für Kinderarbeit des MLJE und anderer Interessengruppen bei der Bekämpfung von Kinderarbeit im ghanaischen Kakaosektor. 

Das Programm für nachhaltigen Kakao (SCP) wird von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Es wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) in Zusammenarbeit mit dem Ghana Cocoa Board umgesetzt.