Kaffee-Innovationsfonds
Unterstützung von Kleinbauernfamilien, Förderung von Innovationen
Unterstützung von Kleinbauernfamilien, Förderung von Innovationen
Wie können Unternehmen und Kooperativen die Nachhaltigkeit im Kaffeesektor fördern? Der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Kaffee-Innovationsfonds (CIF) unterstützte im Zeitraum 2019 bis 2023 53 Pionierprojekte in sieben Ländern Asiens und Afrikas. Diese Projekte machten den Kaffeeanbau auf innovative Weise für die Bäuerinnen und Bauern profitabler. Mit unterschiedlichsten Ansätzen erprobten sie innovative Ideen für verbesserte Produktion, Verarbeitung oder Vermarktung der Bohnen und sorgten für mehr Wertschöpfung vor Ort. Kriterien wie Innovation, Replizierbarkeit, Inklusivität und potenzielle Wirkung spielten bei der Auswahl der Vorschläge eine Rolle. Anschließend unterstützte die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Unternehmen und Kooperativen bei der Konzeption und Umsetzung ihrer Projekte. Sie alle erhielten für ein Jahr neben finanzieller Unterstützung auch Zugang zu einem breiten Netzwerk in der Kaffeebranche.
Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt: Um niedrige und schwankende Preise im Kaffeesektor auszugleichen, wurden Kaffeebäuerinnen und -bauern dabei unterstützt, ihr Einkommen aus mehreren Produkten wie Honig, Cascara und Patchouli zu beziehen, die zusammen mit Kaffee hergestellt werden können. Der Einsatz von Trockenbetten bot effektive Raumnutzung, um Kaffee zu trocknen und gleichzeitig Gemüse darunter anzubauen. Eine von Frauen entwickelte Marketingkampagne erhöhte die Sichtbarkeit von weiblichen Produzentinnen im Kaffeesektor und stärkte gleichzeitig ihre Business- und Marketingkapazitäten. Digitale Tools erfassten die CO2-Speicherkapazität von Kaffeewäldern und förderten deren Schutz oder gaben den Kleinbäuerinnen und -bauern bedarfsorientierte Tipps für die Flächennutzung. Eine mobile Entkernungsstation ermöglichte auch Bäuerinnen und Bauern in abgelegenen, ländlichen Gebieten, ihren Kaffee höherwertig zu verarbeiten und verkaufen. Zusätzlich förderten digitale Datenbanken und Blockchain-basierte Rückverfolgbarkeitssysteme die Transparenz, den Marktzugang sowie Vernetzungsmöglichkeiten unter Kooperativen und Kleinbauernfamilien.
Was Sie noch über den Kaffee-Innovationsfonds wissen sollten:
- Er förderte die Entwicklung und Umsetzung innovativer Praktiken, Systeme und Werkzeuge im Kaffeesektor
- Er war eine Kooperation zwischen einem oder mehreren privaten Unternehmen und der GIZ
- Er bot kommerzielle Vorteile für die privaten Partner und brachte gleichzeitig entwicklungspolitische Vorteile für den Kaffeesektor im Land
- Projekte wurden jeweils vom privatwirtschaftlichen Partner konzipiert und mit Unterstützung von Drittanbietern umgesetzt
- Projekte wurden mit einer Bezuschussung von max. 50.000 Euro (keine Barauszahlung) der Kosten für Material, Technologie und technische Unterstützung gefördert
Erzielte Erfolge nach vier Jahren Kaffee-Innovationsfonds:
- Insgesamt wurden 53 Projekte mit verschiedenen Kleinunternehmen in sieben Partnerländern bedarfsorientiert pilotiert
- Umgesetzte Projekte deckten eine breite Themenvielfalt ab: Gender, Einkommensdiversifizierung, Digitalisierung, Klimaschutz und Klimaanpassung, Biodiversität, Entwaldungsfreie Lieferketten, Marktzugang
- Unternehmen konnten neue Produkte/Prozesse pilotieren, Umsetzungserfahrungen sammeln und an Sichtbarkeit gewinnen
- Ca. 60.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern waren an der Umsetzung vor Ort direkt beteiligt
- Umgesetztes Budget: 4,6 Mio. Euro
Diese und weitere Erfolge, Erfahrungen und Lessons Learned wurden im Rahmen des internationalen Events „Four Years Coffee Innovation Fund – Results and Impacts“ am 09. April 2024 mit Vertreter*innen des Privatsektors, der Zivilgesellschaft, Politik und Forschung sowie den Umsetzungspartnern des Kaffee-Innovationsfonds geteilt und diskutiert. Dabei wurde durch die Vorstellung einer Evaluierungsstudie u. a. die wichtige Rolle des Kaffee-Innovationsfonds als „innovation catalyst“ betont, und die Recipe Books als relevantes Tool für die Skalierbarkeit und Replizierbarkeit von Innovationen präsentiert. Außerdem wurde einigen Umsetzungspartnern eine Bühne geboten, um ihre Projekte und Lösungsansätze im Detail vorzustellen. Die Dokumentation des Events kann hierunter abgerufen werden.
Recipe Books & Factsheets: Anleitungen, um erfolgreiche Projektumsetzung in die Breite zu tragen
Im Rahmen des Kaffee-Innovationsfonds wurden Recipe Books entwickelt, die als Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu beitragen sollen, die umgesetzten CIF-Projekte mit den jeweilig notwendigen Zutaten und Handlungsempfehlungen in die Breite zu tragen. Die zentralen Stichworte sind hier „Replizierbarkeit“ und „Skalierung“, also die Möglichkeit, erprobte und bewährte Pilotierungen auszuweiten, und anderen Akteuren des internationalen Kaffeesektors die Möglichkeit zu geben, die gewonnenen Umsetzungserfahrungen zu nutzen und weiterzuentwickeln. So divers wie die Projekte sind auch die Recipe Books, die hierunter abgerufen werden können.
Für einen allgemeineren Überblick über die Vielzahl an CIF-Projekten eignen sich unsere Factsheets – kurze und knappe Zusammenfassungen der einzelnen Projekte, ihrer Innovationsideen und ihrer Ziele.
Evaluierungsstudie: Der Kaffee-Innovationsfonds auf dem Prüfstand
Wurden die Ziele des CIF erreicht? Welche Wirkungen konnten auf Zielgruppenebene erreicht werden? Und hat sich das Format des CIF bewährt? Antworten auf diese spannenden Fragen gibt eine Evaluierungsstudie, die durch die unabhängige Beratungsfirma Mainlevel Consulting AG im Auftrag des CIF durchgeführt wurde. Einigen administrativen Hürden in der Umsetzung steht insbesondere der positive Beitrag des CIF zur Erprobung innovativer Ideen gegenüber. Der bedarfsorientierte Ansatz des CIF ermöglichte eine große Themenvielfalt und direkte Beteiligung der Zielgruppe in den Umsetzungsländern. Die Partner zeigten darüber hinaus eine hohe Motivation sowie Ehrgeiz und setzten Projekte mit hoher Eigenverantwortung um. Erste Ergebnisse auf Wirkungsebene konnten erreicht werden, auch wenn es aktuell noch zu früh ist, um eine Aussage über langfristige Auswirkungen zu treffen. Die ausführliche Version der Evaluierungsstudie sowie eine kurze Handlungsempfehlung können hierunter aufgerufen werden.
Evaluierungsstudie: Der Kaffee-Innovationsfonds auf dem Prüfstand
Wurden die Ziele des CIF erreicht? Welche Wirkungen konnten auf Zielgruppenebene erreicht werden? Und hat sich das Format des CIF bewährt? Antworten auf diese spannenden Fragen gibt eine Evaluierungsstudie, die durch die unabhängige Beratungsfirma Mainlevel Consulting AG im Auftrag des CIF durchgeführt wurde. Einigen administrativen Hürden in der Umsetzung steht insbesondere der positive Beitrag des CIF zur Erprobung innovativer Ideen gegenüber. Der bedarfsorientierte Ansatz des CIF ermöglichte eine große Themenvielfalt und direkte Beteiligung der Zielgruppe in den Umsetzungsländern. Die Partner zeigten darüber hinaus eine hohe Motivation sowie Ehrgeiz und setzten Projekte mit hoher Eigenverantwortung um. Erste Ergebnisse auf Wirkungsebene konnten erreicht werden, auch wenn es aktuell noch zu früh ist, um eine Aussage über langfristige Auswirkungen zu treffen. Die ausführliche Version der Evaluierungsstudie sowie eine kurze Handlungsempfehlung können hierunter aufgerufen werden.